Bore-Out – Tödliche Langeweile
Erstellt von r.ehlers am Donnerstag 25. September 2014
Der Philosoph Immanuel Kant hat die großartige Entdeckung gemacht, dass Raum und Zeit nicht begreifbare Realitäten sind, sondern vorgegebene „apriorische“ Anschauungsformen. Wir erleben die Welt in Raum und Zeit, deren Wesen wir aber selbst nie begreifen können. Aber die Zeit ist ein Faktor, der unser Leben nicht nur ständig begleitet. Die Zeit wird uns oft zu knapp, so dass wir uns gehetzt und gestresst fühlen. Anderersseits gibt es Zeiten, in denen wir uns nach Aktivitäten regelrecht sehnen und krank werden vor Langeweile, weil sich einfach nichts tut.
Nur am Rande gesagt: Die Zeit ist also nicht Inhalt unseres Lebens, sondern die Form, in der es sich abspielt. Das erinnert mich an meine Vorstellung von der nativen Kost, bei der ausschlaggebend nicht der Inhalt der verzehrten Planzenstoffe ist, sondern die Art und Weise wie sie bis auf das Feinste vermahlen ist und die Art und Weise wie – auf leeren Magen – verzehrt wird.
Der Sender 3 sat greift heute abend um 20.15 mit der Dokumentation „Tödliche Langeweile“ dieses Thema auf, das in der Folge bei Scobel im Gespräch und in Interviews mit Wissenschaftlern vertieft wird. Neben dem was der Privatdozent Dr. Marc Wittmann („Gefühlte Zeit“, Beck.Verlag) vortragen wird, geht es sicher vorwiegend um soziolgische und philosophische Erkenntnisse.
Ich möchte einige Gedanken darüber hinzufügen, dass der richtige Umgang mit der Zeit eine große Bedeutung für ein gesundes Leben hat.
Da komme ich doch gleich zurück auf die native Kost:
- Ich muss Zeit verstreichen lassen nach dem letzten Essen, damit der Magen frei wird, damit ich beim mit Flüssigkeit begleitetem Verzehr einer kleinen Menge davon sofort den gesameten Dünndarm erreiche, in dem durch eine ungewpühnlich intensive Verstoffwechslung die dortigen Chemosensoren einen mächtigen Verdauungsreiz erzeugen, den sie dem Esskontrollzentrum des Gehirns melden – das daraufhin den Aufbau des Esskontrollhormons Serotonin in Gang setzt.
- Ich brauche auch die Zeit des freien Magens, weil dann auch der Darm keine neuen Kohlenhydrate ins Blut abgibt, Insulin aich aus dem Blutstrom zurückzeiht und den Weg frei macht für die fettabbauenden Hormone.
- Wenn ich meine native Kost nicht meschanisch fein vermahlen habe, brauche ich extrem lange Zeit, um die Pflanzenzellen in meinem Mundraum mit den Zähnen aufzubrechen („Schmauen“). Tischgenossen, die sich solche Zeit nicht nehmen, fühlen sich mitunter genervt, wenn einer von ihnen noch bei der Vorspeise ist, während sie längst alle Gänge durch sind und sch die Bäuche vollgeschlagen haben.
Stress entsteht immer dann, wenn ich unter Zeitdruck stehe oder meine, darunter zu stehen. Um Stress abbauen zu können, der sich mit den Stresshormonen mächtig aufbaut („Stress-Kaskade“), brauche ich eine ausreichende Versorgung mit dem Anti.Stress-Hormon Serotonin, wozu mir (u.a.) wieder die native Kost verhilft. Fehlt mir dieses Kontrollhormon, schließen sich Schäden an, die aus der zu knappen Zeit oder aus der unausgefüllten Zeit auf jeweils eigene Weise folgen. Die Hektik treibt den Blutdruck hoch und macht unbesonnen. Eine gute Hilfe ist die Selbstbesinnung und die Meditation, die ich allerdings auch „im Verdacht“ habe, in gewissem Umfang für den zerebralen Aufbau von Serotonin zu sorgen.
Die fehlende Nutzung der Zeit veursacht eine gähnende Leere. Für sehr viele Menschen ist diese Leere der Hauptauslöser ihrer Esssucht. Wenn sich sonst schon nichts tut, isst man eben mal wieder was! Raucher füllen die Zeit mit der nächsten Zigarette. Geübte Trinker erlauben sich „noch einen.“ Um der tödlichen Lamgeweile zu entkommen, ist es sehr ratsam, bewusst die Lebenszeit mit körperlicher, emotionaler und geistiger Bewegung zu füllen. Die Sonderform des Burnouts, der der Bore-Out in Wahrheit nur ist, verliert ihre niederreißende Kraft, wenn man es schafft, aktiv zu werden. Intensive anregende Momente im Leben habe ich indessen auch „im Verdacht“, den Anstoß für den zentralnervösen Afbau von Serotonin zu geben (Hochgefühl der Langläufer, , Gartenarbeit, Sauna- und Eisbaden, Schmerzerfahrung auf der Akupunkturmatte), stark erlebte Sexualität etc.!
Wer intensiv lebt, lebt erfüllt und ist von Belastungen nicht leicht umzustoßen. Das funktioniert gut, auch wenn man gar nicht weiß, dass in allen unseren Lebensäußerungen die Hormone immer mitsüielen, insbesondere das Schlüsselhormon Serotonin.